Traum

nach Boris Pasternak, Сон
Ich träumt vom herbst im düstren fensterglase,
von freunden, dir in ihrer narrenband’,
und wie zur jagd vom himmel stürzt ein falke,
sank mein herz hin zu dir, auf deine hand.
Doch zeit verging, ward älter, hörte schlechter,
und rahmen hüllend in ein silberkleid
goss aus dem garten frührot auf die fenster
die blutgen tränen der septemberzeit.
Doch zeit verging, ward älter. Und wie lockres
eis brach und riss der seidne sesselstoff.
Du laute, plötzlich wardst du still und stocktest,
der traum verklang wie glockenecho schroff.
Ich wachte auf. Das morgenlicht war dunkel
dem herbste gleich, es dreht’ der wind und jug,
wie stroh fällt hinter einer ziehnden fuhre,
am horizont den ziehnden birkenzug.