Traum der Stadt

Im traum der stadt legt sich auf alle dächer
das glatte sterndurchbrochne schwarze haar
der nacht. Die gleise unten rauschen schwächer
durch dumpfen dunst. Nur selten sind ein paar
fenster noch hell – die meisten wände schließen
schon ihre augen. Und wie ein altar
liegt leerer teer, draus bunte scherben sprießen.
Den weichen schein der straßenlichter lässt
die scherbenschar in richtung himmel fließen.
Ein leichtes wehen spielt mit dem geäst
des flusses, der sich unter breiten brücken
in sich verliert. Traumwandelnd will ein rest
den großen wagen aus dem himmel pflücken
mit kalten fingern, mondschein im gesicht,
sternkarten vor der stirn, die welt im rücken,
gedanken überall. Und keiner spricht.
Aus der Sammlung TJA.