An den Waschsalon

Ein jahr, dann kehrt ich morgens zu dir wieder:
Dein fenster glüht noch unverändert wach,
gefüllt mit klarem, reinigendem bach,
trommeln die waschmaschinentrommeln lieder.
Auf deinen bänken ruhte ich, bewacht
von deinen zwanzig glasaugen die glieder.
Du nahmst die sonne abends mit dir nieder,
und hobst den roten morgen aus der nacht.
Du einst noch immer instagrambildposer
und gitarristen, bierflaschenliebkoser
mit zeichenblock und müde rentnerin:
Du bist der weltennabel. Und ich bin
ein einsam wandernder, der zu dir hin
den weg zurück fand, ewig ruheloser.