An die Vergebende

Für LK.
Du hörtest, Heilige, mein scheues flehen,
ersuchtest mich um meine tausend sünden.
Du tauchtest in mich, ihren grund zu finden,
und lässt mich dennoch, Stille, niemals gehen.
Du konntest nun in meine seele sehen
und was du sahst, dies unheilvolle winden
von tausend schlangen, wolltst du nicht ergründen.
Und lässt mich dennoch, Stille, niemals gehen.
Dort unten griffst du schleier und das schiefe
getön, das herrschte, brachtest du zum schweigen.
Es herrscht nun totenstille auf der tiefe.
Was kann ich tun, als furchtsam mich zu neigen
vor dir, o stille trauer, die mich prüfe.
Doch eile, aus der tiefe aufzusteigen.