Lied der Einsamkeit

my look’s leash
dangles the puppet-people
who, unaware how they dwindle,
laugh, kiss, get drunk
Sylvia Plath: Soliloquy of the Solipsist, 13–16

(Menschen, unaufhörlich menschen. Gemeinsam wachsen sie im schwarz des abends, zusammen wachsen sie.)

Die blinden!
Wie sie einander immer
wieder
finden,
sich binden.
Sehen sie nimmer,
dass auch ihre zweisamen lieder
schwinden?
Ihnen gehören die lichter in der nacht.
Jeder von ihnen wacht,
gefesselt an einen andern.
So sieht man sie wandern,
einander bespaßen,
wandern
durch die vollen straßen
des leeren glücks. In der menge
wollen sie schweben,
in der enge
leben.
Daneben
in leeren gassen die sehenden, vor ihren augen gedichte
einer ewigfremden welt
im lichte.
Doch was hält sie dort?
Ist es, dass sie wählen: die grelle lichterwelt
oder ein unbekannter ort,
den jeder von ihnen allein
in seinem geist
herumträgt, in dessen willkommen flimmernden schein
reist?