Des Besens Klage

Ach! Ich kann es nicht begreifen.
Muss man mich denn ewig schleifen
durch den schmutz, den siff, den dreck?
Muss ich über scheiße oder
hundert jahre alten moder
gleiten, hin von fleck zu fleck?
Müssen denn aus meinen haaren
grauer fliegen totenbahren
werden? Wird mein haupt je rein?
O welch elendes verderben!
Splitter, spitze scharfe scherben
graben sich in mich hinein.
Muss ich unter düstren blicken
schuften und beinah ersticken,
wenn es um mich stiebt und staubt,
und die welt verschwommen sehen,
mich in schnellen kreisen drehen,
bis es dunkel wird ums haupt?
Und so werd ich wirr und wirrer,
tanze irr und immer irrer
in der wilden wirbelei.
Ist es schicksal, dass wir besen
ewig treue sklavenwesen
sind und niemals, niemals frei?