5. [Das Meer ist still. Der Berg hält seinen Rücken]

Das meer ist still. Der berg hält seinen rücken
unter die last der wach- und wilden welt.
Nur manchmal trägt ers nicht. Dann bricht und fällt
geröll und schlägt die glatte see zu stücken.
Sie wogt und wütet, ist sie doch den blauen
gewölke oben schwester und verwandt:
So zieht sie ungehemmt von land zu land,
wird klar und düster, birgt sich scheu im grauen.
Und irgendwo, da werden sie zu einem,
verschmelzen zu ununterscheidbar reinem
weltraum, den man erblickt am horizont.
Alles, was geht, verschwindet einst darin,
und gibt sich hinter welt- und wolkenfront
dem kühlen licht der wachen sterne hin.
Aus der Sammlung Die Insel IV.