6. [Dem kühlen Licht der wachen Sterne hin]

Dem kühlen licht der wachen sterne hin
und wieder wird ein wissendes zu eigen:
wie sie auf tränen ihre blicke neigen
und strahlen dorthin schicken wo ich bin.
Wenn ich im schatten wogend-loher feiern
von schwarz umhüllt und schweigen an der gischt
des meeres sitze, wird die nacht vermischt
mit ihres daseins milchig weißen schleiern.
Dann weiß ich, dass ein spiegel meines lebens
am himmel hängt. Und nichts ist mehr vergebens,
wenn es noch einst zur dichtung mir gerinn.
Planeten-augen blinzeln kurz herüber,
dann graut der tag, das funkeln blasst, wird trüber.
Und müde birgt der mond sein rundes kinn.
Aus der Sammlung Die Insel IV.