An Rom

nach Melinno, Εἰς Ῥώμην
Sei gegrüßt, stadt Rom, du des Ares tochter,
goldgegürtet, kriege im sinn, du herrin,
lebst auf heil’gem irdischen berg Olympos,
        unberührt ewig.
Dir allein, du älteste, gab das schicksal
königs-ruhm und nimmergebrochne führung,
dass du mit der herrschergewalt in händen
        stehst an der spitze.
Unter deinem joche mit starken riemen
ist die brust der erde, des grauen meeres
festgeschnürt. Und ohne zu wanken lenkst du
        städte der völker.
Alles bringt ins wanken der größte zeitlauf,
formt ein leben um in ein andres, plötzlich,
dich allein, den schwellenden wind der führung,
        kann er nicht stürzen.
Ja, denn du von allen allein gebierst die
stärksten männer, helden des lanzenkrieges,
so, wie reiche Demeter-frucht der ähren,
        wachsen die krieger.