An die Freunde

nach Andrei Bely, Друзьям
Ich traute dem goldenen glanze.
Und starb an dem sonnenpfeil-stich.
Ich maß mit jahrhunderts gedanke.
Fortleben, das konnte ich nicht.
Verlacht nicht den toten, den dichter.
Bringt ihm eine blume ans grab.
Am kreuze im sommer und winter
geplagt hängt mein kranz-porzellan.
Blumen sind drangeschlagen.
Das bildchen die farbe verlor.
Schwer sind die platten.
Ich warte: wer hebt sie empor.
Ich liebte nur glockenläuten
und abendlicht.
Warum ich – und warum dies leiden!
Schuld – bin ich nicht.
Erbarmt euch, kommt näher,
wenn ich an den kranz mich drück.
Ach, liebt mich, liebt mich doch mehr –
vielleicht starb ich nicht, sondern erwache und kehr
zurück.