Der Saaten Lauf

nach Wladislaw Chodassewitsch, Путём зерна
Der sämann geht voran durch ebner furchen feld.
Gleich hat’s sein vater und sein großvater bestellt.
Es glänzt von gold die saat, das korn in seiner hand,
doch muss es fallen tief hinab ins schwarze land.
Und dort, wo blind ein wurm sich seine wege bahnt,
wird’s sterben, auferstehn zur zeit, die niemand ahnt.
Und meine seele nimmt so auch der saaten lauf:
hinab ins dunkel, stirbt – dann lebt sie wieder auf.
Und du, mein land, und du, das volk, das in ihm lebt,
du stirbst und lebest auf, eh dieses jahr entschwebt, –
gemeinsam gab man uns ja eine weisheit auf:
Es geht alles, das lebt, entlang der saaten lauf.