2. [Dein Haar war nass und deine Hand noch kalt]

Dein haar war nass und deine hand noch kalt
wie tau der täler, sonnen, klein, auf halmen,
wie bergeswolkenmähne, wie um palmen
geschlagner tropensturm: und die gestalt
verriet sich kaum vor deiner reife, eh
du deinen kopf erhobst und deine blüten,
die mittags-glut, darum gewitter wüten,
taghelle nacht, durch die ich mit dir geh.
Von haar und hand hast du die wassertropfen
entlassen und dem nächsten jahr vermacht.
Da sah ich, wie du fahlst und fällst, ganz sacht,
da herbstes früchte an den boden klopfen.
Den brand nahm sich aus deinem haar der wald
und durch das wilde meer schrie die gewalt.
Aus der Sammlung Von Abend und August.