6. [Und der voliere, wo die reiher blinken]

Und der voliere, wo die reiher blinken,
verdanke ich den letzten sommer, seine
blitze im wasser, blitze durch das reine
gewitterwerden seiner tage (schminken
sie sich mit laub, das kommt von frühlings-pinseln,
das dann des herbstes wolken-wattebäusche
fortnehmen?) – sind wir eines der geräusche,
das mit dem winter stumm wird, nur auf inseln
im süden vogelstimmengleich (ein sinken
des nordpolsterns am horizont) gehört wird?
Wie wind und gischt sich reiben an den kronen –
wie geister, die man mitternachts beschwört, wird
der garten dann noch in den träumen wohnen,
die niemals aus dem silberbrunnen trinken?
Aus der Sammlung Mein Garten.