
Reimform: rondeau
(Von frz. rond = rund.) Das R., in Frankreich entstanden und dort seit dem 13. Jahrhundert belegt, war ursprünglich ein Tanzlied. Es entwickelte sich zu einer eigenständigen Gedicht form mit mehreren Varianten, teilweise auch Rondel genannt. In seiner klassischen Form besteht es aus 13 meist acht- oder zehnsilbigen Versen mit zwei Besonderheiten: Zum einen dürfen nur zwei Reime verwendet werden, und außerdem wird die erste Zeile oder (häufiger) deren Anfang jeweils nach dem achten Vers und am Ende des Gedichts als nicht-reimender Refrain wiederholt, so daß sich folgendes Reimschema ergibt: aabba / aabR // aabbaR. Die Dreiteiligkeit und der da mit verbundene symmetrische Bau ergeben sich bei der Unterteilung des 1. Abschnitts durch einen syntaktisch-inhaltli chen Einschnitt nach dem 5. Vers.[…] Eine besondere Pointe des R.s, zugleich die besondere Schwierigkeit bei der Handhabung des Refrains, besteht darin, daß die Kehrverse bei gleich bleibendem Wortlaut Bedeutungsverschiebungen erfahren, die dann wesentlich die Aussage des Gedichts konstituieren.
2025-06-13
2020-03-08