Sonett 38
Wie könnte meiner muse inhalt fehlen,
während du lebst, der meine verse füllt
mit dir, zu edel für normale kehlen,
niemals in deren wortgewand gehüllt.
O dank dir selber, wenn von meinem schreiben
dir irgendetwas scheint des lesens wert.
Wer ist so stumm, dass worte fern ihm bleiben,
wenn er dir schreibt, der sein talent vermehrt.
Sei du die zehnte muse, zehnmal höher
als diese neun, die dichter gern beflehn,
wer dich befleht, schreib verse, die nicht eher
als bis nach aller ewigkeit vergehn.
Wenn meine verslein diesem volk gefallen
durch mich, so seist doch du gelobt von allen.
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William Shakespeare How can my Muse want subject to invent,
While thou dost breathe, that pour’st into my verse
Thine own sweet argument, too excellent
For every vulgar paper to rehearse?
O, give thyself the thanks, if aught in me
Worthy perusal stand against thy sight;
For who ’s so dumb that cannot write to thee,
When thou thyself dost give invention light?
Be thou the tenth Muse, ten times more in worth
Than those old nine which rhymers invocate;
And he that calls on thee, let him bring forth
Eternal numbers to outlive long date.
If my slight muse do please these curious days,
The pain be mine, but thine shall be the praise.