Pythische Ode 12

nach Pindar
Glanzliebende, schönste der menschenstädte, ich bitte dich, Per-
sephones sitz, die auf schaf-ernährendem Akragas-hang,
o herrin, bewohnet den hügel, schöngebaut, empfang voll huld
menschlich-unsterblicher gnade voll, du empfange den kranz
aus Pytho zum preise des wohlgerühmten Midas, ehrenvoll,
und ihn: Er besiegt’ in der kunst ganz griechenland, die einst erfand
Pallas, indem sie verderblich’ klage flocht
den Gorgonen, den verweg’nen, die Athene.
Den unter den mädchen- und unnahbaren, den schlangen-im-haar-
köpfen sie tropfen gehört tieftraurig ermatteten sinns,
als Perseus die dritte der schwestern forttrug zur am meeresstrand
liegenden Seriphos-stadt zum anteil dem dortigen volk.
so trübte er, wahrlich, den stamm des Phorkos, diesen göttlichen,
und tischte ein grausiges mahl dem Polydektes auf, und der
mutter die ewige knechtschaft, ehezwang,
als er der Medusa haupt, schönwangig, abnahm.
Sohn Danaes, der aus dem gold, das – sagen wir – fließet von selbst,
stammt. Aber als von der not den tapfren die jungfrau erlöst,
da schuf das allklingende lied, den klang der aulos-rohre auch,
um aus Euryales schnellen, reißenden kiefern den schrei,
lautklingenden, der da hervorbrach, nachzubilden mit dem rohr,
die göttin erfands. Aber für die sterblichen zur habe gab
sie ihm den namen ›die viel-kopf-weise‹ doch,
die das volk zum wettkampf antreibt, die berühmte,
oft streicht sie durch bronze so fein und schilfher geschnittenes rohr
das jener tanzfrohen stadt, der heimat der grazien, nah
wohnt – Kephisis ist ihr bezirk –, den tänzern zeuge mit verlass.
wenn unter menschen es wohlstand gibt, ohne mühsale tritt
er nicht an den tag. Ihn erfüllt wohl heute noch ein Daimon uns,
(dem schicksalbestimmten ist nicht uns zu entrinnen) aber zeit wird sein,
auch, wenn sie unverhofft trifft, dem glauben zum
trotze eines geben wird, doch nicht noch andres.