Ode an Olbas

Olbas, tropfen aus glas (klarer die welt darin),
den Asklepios-stab südlichem laub entlockt,
der am fuße der alpen
sich auf blätter der minze legt,

weht tasmanischer wind, strömt der malaiische
regen aus dir hervor, mischt sich in bergesluft?
Wert der heilenden quelle,
aller heilenden kräuter wert.

Machtlos bricht sich an dir kalter katarrhe flut,
reichst der schläfe du dar gleißenden strahl (den blick
auf genesene zeit), stößt
du die tore des nebels auf.

Schneisen schlägst du hinaus, lichtest das dickicht um
krankenbetten, den weg gehst du voraus ans licht.
Licht-entsprungener tropfen
Olbas, klarer die welt darin.

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O fons Bandusiae splendidior vitro,
dulci digne mero non sine floribus,
cras donaberis haedo,
cui frons turgida cornibus

primis et venerem et proelia destinat;
frustra: nam gelidos inficiet tibi
rubro sanguine rivos
lascivi suboles gregis.

te flagrantis atrox hora Caniculae
nescit tangere, tu frigus amabile
fessis vomere tauris
praebes et pecori vago.

fies nobilium tu quoque fontium
me dicente cavis inpositam ilicem
saxis, unde loquaces
lymphae desiliunt tuae.

Quintus Horatius Flaccus

Ode 2.13   Quintus Horatius Flaccus
Ich, die Welt
Epode 13   Quintus Horatius Flaccus