Dichtung und Wahrheit

alle die du jemals geliebt hast sind dahin
gegangen wo es sie nicht mehr gibt.
Die welt, erdacht, erdichtet, wahr und wach. –
Warum? – Weil ich es war. Die sonne hab
ich aus dem weltall einst geangelt, schlug
die wolken an das blau des himmels an.
Und vögel sangen meinen weckruf nach.
Sie hüllten euch in tag. – Dann, irgendwann
ließ ich euch denken, sprechen, wollen, – sein.
Solange ich nicht, wo es euch nicht gibt,
hinging, hindriftete – gedankenwärts,
ließ euch erkunden, ließ euch einen schein
von wissen über eure welt aus trug.
Ihr ahnt es nicht: Im erdkern schlägt mein herz;
ich bin der grund, wenn ihr einander liebt,
euch eure augen, eure tränen gab,
bin, der euch schuf und jeden kontinent,
und – zwischen euch entlanggeht und verkannt
die grauen augen senkt. Niemand erkennt
hinter den sternen meine schädelwand. –