Annabel Lee

Die götter in der höhe hoben sie
für ihren schönen schönen namen auf,
und zwischen sternen warf man sie hinaus
ins all. – Der sterne größter trug sie hin
zur erde. Sie kam so in eine stadt
des südens und des ostens. – Und sie hieß
Annabel Lee. Sie hatte einen mann
und einen sohn. – Und sie begann umher-
zu wandern in der welt, wo sie geliebt
war und geschätzt. – Ihr haar war weiß,
ihr antlitz blond, die füße waren schöner
denn aller andren schuhe. – Sie war leicht
und ihre schritte wunderbar. Nie bliesen
des himmels winde sie von ihren wegen. –
Also geschah an einem tag, als sie
ins haus kam dies: Die Alte grüßte sie
und hieß sie in den dingen dort willkommen. –
Sie setzte Annabel dort neben sich
und stellte einen silberbecher ihr
und eine silberlampe auf den kopf.
Dann wies sie beide, dort zu bleiben, an, –
auf einem blau-blau-himmel-himmelblau,
wie sich die augen von porträts dem himmel
zuwenden. – Wenden wir uns also hier
nun unsren augen zu. Wir sprechen nicht
gegen die sonne. – Dann wird alles nämlich
verschwinden, wir erneut zusammen sein,
und jeder glücklich, liebend und … erwacht.
Leipzig,