Einsamkeit

Fern im kreis von kahlen öden,
wo die dunklen weiden stehn,
wo die stillen quellen reden,
wünsch ich mir, ins grab zu gehn.
Fern in diesem einsam stillen tal
such ich ruh für meines herzens qual.

Furchtsam ging sie, die beträubte,
und sie war so süß, so schön.
Tausend tränen – und es stäubte,
seufzen hasste sie und flehn.
Such dort ruh für dieses herzens qual,
such ein grab in diesem stillen tal!

Ach! ich hoffte! Kann nun hoffen
nicht mehr, was doch sollt geschehn.
Fern im kreis von nackten schroffen,
wo die dunklen weiden stehn,
in dem kühlen, in dem fernen tal
find ein grab, beend des herzens qual!

Original anzeigen

Eensomhed

Hist i Kreds af nøgne Fjelde,
Hvor de dunkle Pile staae,
Hvor de stille Kilder vælde,
Ønsker jeg min Grav at faae.
Hist i Eensomhedens tause Dal
Ro jeg søger for mit Hjertes Qval.

Grumt forskjød hun en Bedrøvet,
Og hun var saa sød, saa smuk.
Tusind Taarer randt i Støvet,
Hun foragted Bøn og Suk.
Søg da Ro for dette Hjertes Qval,
Søg en Grav i denne stille Dal!

Ak! jeg haabed! Nu mig slipper
Haabet selv, jeg stoled paa.
Hist i Kreds af nøgne Klipper,
Hvor de dunkle Pile staae,
I den kjølige, den fjerne Dal
Find en Grav, og end dit Hjertes Qval!

Johan Ludvig Heiberg

An Melchior Lechter   Albert Verwey
Amalienburg   Johan Ludvig Heiberg
Melchior Lechter   Albert Verwey